01.03.2015

Ein (fast) perfekter Sonntag?!

Es ist bereits dunkel, als ich auf dem Rückweg das Zelt aufbaue. Der vormals klare Sternenhimmel ist mittlerweile bedeckt, die Temperatur gefallen. Leichte Nebelschwaden ziehen durch das kleine Waldstück neben dem See. Ich bin alleine am See, das leise Plätschern der Wellen, der Wind in den Bäumen und das Knacken des sich abkühlenden Motors - Stille, endlich.

Mit wenigen Handgriffen ist das Zelt aufgebaut und flattert leicht im Wind. Die Isomatte bekommt durch ein paar kräftige Atemstöße Luft eingehaucht und füllt sich langsam. Der Schlafsack liegt bereits auf dem Zelt und gewinnt an Form. Nach dem Aufblasen der Isomatte stelle ich mich an das Ufer und genieße die Ruhe - ein kaltes Bier in der ebenfalls bereits kalten Hand.

Kurze Zeit später krieche ich in das Fleeceinlett, ziehe den Reisverschluss vom Schlafsack zu und lese auf dem Kindle bis mich der einsetzende Regen durch das gleichmäßige Prasseln auf die Außenhaut des Zeltes sanft in den Schlaf gleiten lässt. Auch die stürmischen Böen, die nachts am Zelt rütteln lassen mich nur kurz wach werden.

Der Morgen beginnt mit einer wilden Verfolgungsjagd der Blesshühner, dem kratzigen Rufen eines Haubentauchers und dem Gezeter der Kanadagänse. Ich schäle mich zur Hälfte aus dem Schlafsack und ziehe den Reißverschluss des Eingangs auf um einen Blick auf den See zu werfen.


Es hat die gesamte Nacht geregnet und der Boden ist nass und kalt. Das Zelt ist ebenfalls komplett nass und die Tropfen fallen mit einem leisen Platschen auf den Footprint des Akto. Ich ziehe den Reißverschluss wieder zu und genieße das Frühstück im Bett.


Aufgrund eines fehlenden Feuerstahls bleibt der Kocher kalt und die beiden Müsliriegel, sowie die Orange sind das einzige was es zum Frühstück gibt. Milchreis und Kaffee gibt es dann halt beim nächsten Mal.

Direkt im Anschluss verkrieche ich mich wieder im warmen Schlafsack, ziehe den Reißverschluss des Zeltes wieder auf, verfolge das Spiel der Wolken und lese - der perfekte Start in den Tag.


Kurze Zeit später machen die tief hängenden Wolken Platz für die hoch stehende Sonne und ermöglichen das Tanken von Sonne direkt am Wasser.


Das Zelt steht zwar in der Sonne...


... aber die Spuren der letzten Nacht sind noch zu sehen. Trocken eingepackt wird heute nichts - zu schade, ich hatte mich nach einem sonnigen Samstag bereits auf einen sonnigen Sonntag gefreut.


Alles wandert nass in die entsprechenden Packbeutel und dann ins Auto - von mir bleibt nicht mehr als ein paar Spuren im Sand und die Gewissheit, dass die kommende Woche entspannt starten wird.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen